Bis 2045 sollen – analog zum Deutschen Klimaschutzgesetz und dem Ziel der sektorenübergreifenden Klimaneutralität – die bundesweiten Immobilienbestände der GWG-Gruppe klimaneutral werden. Diesen Plan erläuterte das Wohnungsunternehmen heute auf der Hauptversammlung in seiner Heimatstadt Stuttgart.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die GWG-Gruppe im letzten Jahr einen Klimafahrplan erstellt und bereits mit der Umsetzung begonnen. Der Klimafahrplan ist zugleich der zentrale Baustein für die umfassende ESG-Strategie (Environment, Social und Governance), die im aktuellen Jahr erarbeitet wird. Ende des Jahres wird die GWG-Gruppe dann mit ihrer Strategie ein ESG-Rating durchlaufen. Außerdem wird sie für das Jahr 2022 erneut eine DNK-Entsprechenserklärung abgeben sowie einen umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen.
Für den Klimafahrplan wurde im ersten Schritt eine Bilanzierung der CO2-Emissionen für Wärme und Allgemeinstrom erarbeitet. Diese Bilanz stellt den CO2-Fußabdruck der GWG-Gruppe dar. Darauf aufbauend wurden Maßnahmen zur Senkung der Emissionen bis zum Jahr 2045 festgelegt. Hierzu gehört die Art der Energieversorgung ebenso, wie die energetische Sanierung von Fassade und Haustechnik. Auf dieser Grundlage wurden konkrete Einzelmaßnahmen auf Objektebene definiert, zum Beispiel Wärmedämmungen, der Austausch von alten Heizanlagen und der Einbau von Anlagen mit regenerativem Energieanteil sowie sonstige energetische Sanierungen. Zudem wurde zu Jahresbeginn in allen Objekten der Allgemeinstrom auf Ökostrom umgestellt.
„Bei allen energetischen Sanierungen ist uns ein Aspekt besonders wichtig: Sämtliche Maßnahmen müssen so sozialverträglich wie möglich durchgeführt werden“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Andreas Engelhardt. Da Sanierungen oft mit Anstrengungen für die Mieterinnen und Mieter verbunden sind, setzt die GWG-Gruppe auf eine enge Kundenbetreuung während solcher Projekte. Für etwaige Härtefälle bei Modernisierungen gibt es außerdem einen Leitfaden mit Standards zur Orientierung, der in einer Initiative u.a. mit dem Deutschen Mieterbund e.V. erstellt wurde.
Auch im Neubau schafft die GWG-Gruppe Objekte mit hohen Energiestandards, die trotzdem für Menschen in allen Lebenslagen bezahlbar sind. Ein Beispiel hierfür ist das im letzten Jahr eröffnete „Quartier der Generationen“ am Hamburger Baakenhafen mit 373 ausschließlich geförderten oder mietpreisgedämpften Wohnungen, die von Studentinnen und Studenten, Familien, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung bewohnt werden.
Für eine gute ökonomische Grundlage für die anspruchsvollen Herausforderungen der Zukunft sorgen die Erfolge des Geschäftsjahres 2021, die auf der heutigen Hauptversammlung bekanntgegeben worden sind: Das Ergebnis vor Steuern lag zum Jahresende bei 26,9 Millionen Euro, die Bilanzsumme bei rund 1,3 Milliarden Euro. Als Jahresüberschuss konnten 19,4 Millionen Euro erzielt werden. „Darüber hinaus konnte die Eigenkapitalquote von 28,4 % im Vorjahr auf 29,6 % abermals gesteigert werden“, führt CFO Florian Preißler aus. Unter Berücksichtigung der stillen Reserven in den Immobilienbeständen ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 57,0 % (Vorjahr: 54,4 %). „Dies eröffnet uns auch weiterhin die Möglichkeit, selbstbestimmt Marktopportunitäten wahrzunehmen“, ergänzt Engelhardt.